Papierindustrie - Dramatische Preiserhöhung birgt Risiken

Mitarbeiterin von Streit Service & Solution steht hinter einem Stapel Papier

Die europäische Papierindustrie sorgt mit kontinuierlichen Preissteigerungen seit Sommer letzten Jahres für Unruhe. STREIT office hat im Frühjahr 2021 darüber ausführlich berichtet. Mittlerweile hat sich die Situation deutlich verschärft. Ein Ende ist nicht in Sicht. Wo liegen die Ursachen? Welche Risiken drohen nun?

 

Die Ursachen

1. Erhöhte Preise für Zellstoff weltweit

Der Preis für Zellstoff stieg bereits zwischen August 2020 und März 2021 – also innerhalb von sieben Monaten – um über 30 Prozent. Die Nachfrage nach Verpackungspapieren erhöhte sich aufgrund der Corona-Pandemie stark und führte zu einer Rohstoffverknappung. China verwendet für die Papierproduktion zudem vermehrt Frischfaser anstatt Recyclingabfall. Auch das treibt den Preis in die Höhe.

 

2. Oligopol von Papierherstellern 

Im Zuge globaler Veränderungen stellen sich die europäischen Papierhersteller neu auf. Konsolidierung durch Übernahmen sowie Schließungen von Standorten führen zu Verknappung von Zellstoffprodukten wie etwa Kopierpapier oder Verpackungspapier. Der Markt hat sich zu einem Oligopol entwickelt. Dies hat den sehr starken Preisanstieg ebenfalls begünstigt. Wenige Zellstoff-Anbieter weltweit dominieren den Markt.

 

3. Gestiegene Energie- und Transportkosten

Die Rohstoffkosten im Bereich Zellstoff sind seit Sommer 2020 exorbitant gestiegen. Sie legten innerhalb eines Jahres um über 60 % zu. 
Zwei weitere Gründe sind ausschlaggebend: explodierende Energie- und Frachtkosten.

Bei Gas etwa haben sich die Beschaffungskosten verdreifacht. Dazu muss man wissen: Bei der Verarbeitung von Zellstoff sind die Energiekosten ein wesentlicher Faktor. Und es herrscht ein Mangel an LKW-Fahrern und Frachtraum. Dies und die gestiegenen Kraftstoffpreise führen ebenfalls zu einer Verteuerung der Logistik insgesamt.

 

Die Konsequenzen

  • Die führenden europäischen Papierhersteller erhöhen mittlerweile in immer kürzeren Intervallen ihre Preise.
  • Und sie bieten nur noch sehr geringe Festpreis-Laufzeiten von ein bis drei Monaten an.
  • Zusätzlich erheben sie im 4. Quartal 2021 einen temporären Energiekostenzuschlag, denn die Gas- und Strompreise – die wichtigen Faktoren für die Papierproduktion – haben ein astronomisch hohes Niveau erreicht.
  • Aller Voraussicht nach werden ab dem kommenden Jahr auch keine Fixpreise mehr für Papier und damit langfristige Preisvereinbarungen mit den Papierherstellern möglich sein.

 

Die Bewertung

Die Lage in der Zellstoff- und Papierindustrie hat sich nochmals dramatisch zugespitzt in den vergangenen Wochen und Monaten. Derzeit steht neben dem Preis vor allem die Verfügbarkeit von Papier zur Debatte. Künftig geht es für uns nicht mehr darum, wieviel wir bezahlen, sondern ob wir überhaupt noch Papier in genügender Menge bekommen. Diese Situation wird sich voraussichtlich bis Sommer 2022 nicht ändern. Momentan lässt sich die Entwicklung der Energie- und damit auch der Papierpreise nicht abschätzen. 

Streit Service & Solution hat zwar ausreichend disponiert für das kommende Jahr 2022 und kann den Bedarf seiner Kunden decken. Aber der volatile und schwer vorhersehbare Markt birgt Risiken. Preisgestaltung und Verfügbarkeit werden bis auf weiteres ein wichtiges Thema für uns bleiben.

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Zu Rainer Betz

Rainer Betz, Streit Service & Solution

Leiter Business Unit STREIT office

Bei STREIT office liegt unser Fokus auf der Optimierung der Beschaffungsprozesse unserer Kunden. Mit viel Kreativität und jahrelanger Erfahrung erstellen wir individuelle und leistungsstarke Konzepte von der einfachen Bestellabwicklung bis zu leistungsstarken Lager- und Logistikprozessen. Ich freue mich täglich, mit meinem kompetenten Team, passgenaue Lösungen für unsere Kunden zu generieren.

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