New Work – Buzzword oder Wundermittel für alle?

Vier Mitarbeiter der Streit Service & Solution in Gengenbach sitzen auf einer Treppe und arbeiten

Eine individuelle Unternehmensreise nach New Work: Vielfalt statt Einheitslösung

Bei einem spannenden Event mit der Future Work Gruppe der bwcon hielt Prof. Dr. Stephanie Rascher einen interessanten Vortrag mit dem Titel „NewWork – Buzzword oder Wundermittel für alle?“ Dabei ging es um Megatrends, die Unternehmen dazu zwingen, Arbeit anders zu denken, erforderliche Future Skills sowie Räume als Sinnbilder der Arbeit. Im folgenden Beitrag lesen Sie die wesentlichen Messages von Prof. Dr. Rascher, die wir exklusiv im STREIT Blog bereitstellen.

„Die Reise nach New Work ist keine vorgefertigte Route, die jede Organisation einschlagen muss. Vielmehr handelt es sich um eine individuelle Unternehmensreise, die darauf abzielt, die Arbeitswelt entsprechend der unternehmenseigenen Bedürfnisse und Gegebenheiten zu gestalten.“

 

New Work: Die Antwort auf die Herausforderungen der Zukunft und die Entwicklung von Future Skills

New Work ist weit mehr als ein Modebegriff. Vielmehr stellt New Work eine Antwort auf die sich wandelnden Anforderungen unserer Zeit dar. Diese Veränderungen werden durch eine Vielzahl von Megatrends ausgelöst, die Unternehmen zum Umdenken zwingen. Dazu gehören der demographische Wandel, die zunehmende Komplexität und Beschleunigung von Prozessen, die Digitalisierung und Automatisierung, die Einführung künstlicher Intelligenz sowie die Notwendigkeit der Nachhaltigkeit.

In dieser sich ständig verändernden Welt benötigen wir zukünftig andere Kompetenzen als die, die uns in der Vergangenheit geholfen haben. Es ist entscheidend, digitale Schlüsselkompetenzen zu entwickeln, technologische Kompetenzen zu stärken, klassische Fähigkeiten weiterzuentwickeln und transformative Kompetenzen zu fördern. Eine Arbeitsumgebung, die dies ermöglicht, ist dabei von großer Bedeutung. Er ermöglicht nicht nur das Vernetzen von Mitarbeitern, sondern auch kontinuierliches Lernen und eine Kultur des Miteinanders.

 

Vielfältige Dimensionen von New Work: Raumgestaltung als Schlüssel zur Arbeitskultur

New Work wird auch durch entsprechende Raumkonzepte erlebt. Bei der Einrichtung von Büroumgebungen spielen Aspekte wie Beleuchtung, Ergonomie, Akustik sowie individuelle Arbeitsplatzgestaltung eine große Rolle. Flexibilität und der Trend „back to office“ erfordern neue Konzepte wie beispielsweise ein Multispace Office.

Auch im Bereich der Produktion werden innovative Konzepte wie New Work immer wichtiger. So können beispielsweise Produktionshallen heller und freundlicher gestaltet werden, was sich auf das Organisationsklima sowie auf das Miteinander der Kollegen und Kolleginnen positiv auswirkt. Außerdem unterstützt eine räumlich offenere Arbeitsumgebung auch die Entstehung einer Vertrauenskultur, in der die Mitarbeitenden aktiv mitgestalten und auch kritische Themen offen angesprochen werden können. 

Dabei ist festzuhalten, dass New Work nicht ausschließlich eine räumliche Veränderung bedeutet, wie die Anschaffung von Kickertischen oder die Einführung von Kaffeeküchen suggerieren mag. Vielmehr geht es darum, eine Kultur der Wertschätzung zu schaffen, die sich in verschiedenen Facetten der Arbeitsgestaltung manifestiert.

 

Räume für Begegnung schaffen: Gemeinschaft, Transparenz und Technologie

Ein zentraler Aspekt von New Work ist die Schaffung von Begegnungsräumen, die dazu beitragen, das Zusammengehörigkeitsgefühl zwischen Mitarbeitern unterschiedlicher Hierarchieebenen und Abteilungen zu stärken. Durch gemeinsame Aktivitäten und informelle Gespräche können Brücken zwischen verschiedenen Teams geschlagen werden, um das Gemeinschaftsgefühl zwischen direkten und indirekten Mitarbeitenden zu stärken.

Darüber hinaus ist es wichtig, Räume zu schaffen, die Transparenz und Vertrauen ermöglichen. Offene Kommunikation und Einblicke in Entscheidungsprozesse tragen dazu bei, ein Klima des Vertrauens zu schaffen, in dem Mitarbeiter sich sicher fühlen, ihre Ideen und Bedenken zu äußern.

 

Die Rolle der Führungskräfte: Wegbereiter für eine neue Arbeitskultur

Die Rolle der Führungskräfte ist dabei entscheidend. Statt an alten Machtpositionen festzuhalten, schaffen Führungskräfte in der Arbeitswelt von morgen ein Umfeld, in dem Mitarbeitende ihre Fertigkeiten und Kompetenzen einbringen können, den tieferen Sinn ihrer Arbeit erkennen und sich selbst kontinuierlich weiterentwickeln können. Die Führungskraft agiert also mehr in der Rolle eines Vorbilds und Coaches. Dies wirkt sich verschiedenen Studien zufolge nicht nur positiv auf die Leistung von Mitarbeitenden aus, sondern zeigt auch positive Auswirkungen auf die Rollenklarheit und Gesundheit von Beschäftigten.

 

New Work als Chance zur Überwindung gesellschaftlicher Spaltungen

Durch unterschiedliche zeitliche und örtliche Flexibilisierungsmöglichkeiten sowie durch veränderte Anforderungen an Führung entstehen Spannungsfelder, die zur Spaltung der verschiedenen Beschäftigtengruppen in Organisationen führen.

So finden sich aktuell noch deutlich mehr New Work-Ansätze in den indirekten Bereichen wie im HR oder im Marketing als in direkten Bereichen wie der Produktion oder im Handwerk. 

Obwohl es bereits etliche Best Practice Beispiele aus produzierenden Unternehmen, Krankenhäusern oder dem öffentlichen Nahverkehr gibt, konzentrieren sich die meisten Veränderungen der Arbeitstätigkeit und -umgebung immer noch auf die „Teppichetage“ von Organisationen. Hier bedarf es noch weiterer Forschungsarbeiten beziehungsweise Praxisansätze, um New Work Beschäftigten in allen Unternehmensbereichen und -branchen zu ermöglichen.

Letztlich geht es darum, Arbeit für alle Beschäftigten sinnstiftend zu machen und eine Umgebung zu schaffen, in der sich Mitarbeitende wohlfühlen und gerne engagieren. Denn nur so können Unternehmen ihre Mitarbeiter an sich binden und langfristig erfolgreich sein.

 

Bei STREIT inhouse verstehen wir die Bedeutung von New Work und unterstützen Unternehmen dabei, dieses Konzept erfolgreich umzusetzen.

Bei STREIT systec helfen wir Ihnen die digitale Transformation zu meistern und Ihr Office zu einer modernen technischen Arbeitswelt werden zu lassen.

Wir freuen uns auf Ihre Kontaktaufnahme!

 

Prof. Dr. Stephanie Rascher - Professorin für Angewandte Psychologie

 

Als Arbeits- und Organisationspsychologin beschäftigt sich Prof. Dr. Stephanie Rascher intensiv mit Veränderungen der Arbeitswelt sowie dem menschlichen Handeln in komplexen Berufsumfeldern. Sie ist Professorin für Wirtschaftspsychologie an der Technischen Hochschule Rosenheim sowie Gastdozentin der TU München. Stephanie Rascher ist Leiterin des Instituts für Human Factors und begleitet als systemischer Coach, Beraterin und Moderatorin seit vielen Jahren Organisationen in Veränderungsprozessen.

 

 

März 2024

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